Die Außenstelle des WEISSEN RINGS in Annaberg im sächsischen Erzgebirge wird vom Kampfsportler Silvio Päckert geleitet. Beruflich lehrt er als Fachkraft für Kriminalprävention, wie sich Kinder, Jugendliche und Erwachsene vor Übergriffen schützen können. Dafür nutzt er auch die Kampfkunst, die er selbst seit 25 Jahren praktiziert. Selbstbewusst und ohne Angst durchs Leben gehen: dafür macht sich Außenstellenleiter Päckert stark. Der 38-Jährige hat sein Hobby zum Beruf gemacht. Mit Grundlagen aus der chinesischen Kampfkunst Wing Tsun gestaltet er Selbstbehauptungskurse und Gewaltpräventionsprojekte. „Ich bin meistens an Schulen oder Jugendeinrichtungen unterwegs“, sagt Päckert. „Aber ich unterstütze auch Erwachsene, die in dieser Hinsicht Hilfe benötigen.“ So sei er auch vor ein paar Jahren auf den WEISSEN RING aufmerksam geworden: Eine Bankangestellte, die schon Opfer mehrerer Überfälle geworden war, suchte Päckert auf. „Die Frau war verunsichert. Sie wollte ihr Selbstbewusstsein wieder“, so Päckert. Der Kampfsportler half dem Opfer, aus sich selbst heraus wieder eine Haltung einnehmen zu können, selbstbewusst wieder im Job und im Leben zu stehen. Hilfe fand die Klientin damals aber auch beim WEISSEN RING. Päckert knüpfte so den ersten Kontakt zum Landesbüro in Dresden. „2013 bin ich dann dem Verein beigetreten und seit 2014 leite ich die Außenstelle“, sagt Päckert. Was den WEISSEN RING für ihn ausmache? „Es gibt mir ein gutes Gefühl, für den Verein tätig zu sein. Die Teams und Menschen sind klasse. Ich führe immer wieder gute Gespräche“, sagt Päckert.
Sechs Mitarbeiter hat die Außenstelle Annaberg heute. Einige Jugendliche sind dabei. Über seinen Beruf könne er oft auch Jugendliche für die Themen Opferhilfe und Kriminalprävention begeistern. „Die haben richtig Bock, sich für eine gute Sache zu engagieren“, betont Päckert. Für die Betreuung von Kriminalitätsopfern kommen Minderjährige zwar nicht infrage, aber der Kampfsportler stellt mit den jungen Mitarbeitern Projekte der Öffentlichkeitsarbeit und Kriminalprävention auf die Beine. Dabei bringt der Familienvater in sein Ehrenamt viele Aspekte seiner Arbeit mit ein. Wie wirkt meine Körpersprache auf andere? Wie kann ich meine Stimme, Gestik und Mimik einsetzen, um anderen meine Grenzen aufzuzeigen? Wie kann ich mich schützen, wenn mir Gefahr droht? Auf diese Fragen vermittelt Päckert mit seinem Wissen praktikable Antworten.